Namibia-Safari mit Kindern | Was du vor der Reise wissen solltest

Vergangenes Jahr erzählte ich meinem 10-jährigen Sohn, dem Professor, dass ich mir eine Safari nach Afrika schon seit meiner Kindheit wünsche. Da sagte er trocken: Ich auch.

Tja, da hatte er recht: Schon in all seinen Kindergarten-Freunde-Bücher musste ich im Antwortfeld Mein größter Wunsch NACH AFRIKA REISEN reinschreiben. Wir wollten also beide dorthin.

Ich habe mich gefragt, ob so eine Safari durch Namibia das Richtige für einen kleinen Jungen ist. Ich kann euch darin nur bestärken: Namibia ist ein fantastisches Reiseziel mit Kindern. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen findet ihr hier.

Was sollten wir vor der Reise bedenken?

Der Flug ist lang. Weil wir zu spät dran waren und die Preise ziemlich gesalzen waren, haben wir den günstigsten Flug von Frankfurt nach Windhoek mit einem Zwischenstopp in Äthiopien gebucht. Das war ein Fehler, den ihr euch wirklich ersparen solltet. Ich empfehle für eine Reise mit Kindern unbedingt den Direktflug! Dauert immer noch rund 10 Stunden …
Eine Safari ist anstrengend und erfordert Geduld. Man muss lange im Auto sitzen – plant bei eurer eigenen Reise mit dem Geländewagen genügend Zeit zum Entspannen in den jeweiligen Lodges ein. Auch wenn es viel zu entdecken gibt, sind zwei Nächte an einem Ort zwischendurch sehr erholsam.

Brauchen wir spezielle Impfungen oder Malaria-Prophylaxe?

Das kommt auf die Reisezeit an und auch auf die Orte, die ihr bereist.
Der Winter in Namibia ist komplett malariafrei, und in den Wüstenregionen gibt es überhaupt keine Malaria (kein Wasser = keine Mücken). In den Naturreservaten, zum Beispiel Etosha, sieht das anders aus. Im Sommer (November bis April) wird empfohlen, eine Prophylaxe einzunehmen, Ärzte aus der Gegend schätzen das Risiko hingegen als sehr gering ein (hier könnt ihr mehr über Malaria in Etosha lesen). Wir waren im Mai in Namibia unterwegs und haben in Mückengegenden immer ein Insektenspray verwendet. Auf Malariaprophylaxe haben wir verzichtet.
Zusätzliche Impfungen zu den in Deutschland üblichen sind nicht erforderlich.

Werden wir auf jeden Fall wilde Tiere sehen?

Ja, garantiert. Bei einer Reise durch das Land werdet ihr in verschiedenen Gegenden auf Antilopen, Affen, Vögel, Warzenschweine und vieles mehr treffen. In den Reservaten seht ihr sehr wahrscheinlich auch die Big Five. Allerdings ist ein Naturreservat kein Zoo, sondern die Tiere leben frei und folgen ihren eigenen Instinkten, nicht der Fütterungszeit. Für einen Löwen braucht ihr großes Glück, und für Nashörner müsst ihr lange wach bleiben – darum hat der Professor die Nashörner in beiden Nächten verschlafen. Elefanten, Zebras und Giraffen seht ihr aber tagsüber! Leoparden und Geparden könnt ihr aus nächster Nähe in der Africat-Foundation im Okunjima Nature Reserve beobachten.

Ist es gefährlich?

Eigentlich nicht.
Das heißt aber nicht, dass Kinder sich nicht fürchten (oder Erwachsene)!
Und es setzt voraus, dass sich die Kinder vernünftig verhalten: Im Tierreservat nicht aus dem Auto aussteigen zum Beispiel. Tiere mit Respekt behandeln und nicht ärgern. Sich im Dunkeln vorsichtig bewegen. Trotzdem wäre der Professor in der Morgendämmerung fast auf einen Honigdachs getreten – das hätte böse enden können, weil sie sich aggressiv verteidigen können!

Müsst ihr in der Wildnis übernachten?

Das kommt auf euer Budget an. Wir habe die meisten Nächte im Dachzelt übernachtet – in Gegenden, in denen sich wilde Tiere frei bewegen. Das ist fantastisch, aber auch sehr aufregend (Hier könnt ihr lesen, warum ich mir nachts fast in den Schlafsack gemacht hätte vor Angst …). Nur die erste Nacht nach der Ankunft in Windhoek sowie in Swakopmund haben wir in einem Guesthouse übernachtet.

Welche Abenteuer habt ihr erlebt?

Der Professor hat Autofahren gelernt.

Wir haben einen Arschbomben-Wettbewerb in der Kalahari veranstaltet.

Wir sind barfuß auf eine der höchsten Sanddünen der Welt geklettert.

Und 350 Meter tief heruntergekullert.

Wir haben ein Gespenst im Deadvlei (eine von Namibsand-Dünen umschlossenen Tonpfanne in Sossousvlei) gesehen.

Wir haben mit dem Boot eine Robbenkolonie besucht und der Professor hat eine Robbe mit der Hand gefüttert.

Wir sind mit dem Fatbike durch die Wüste gefahren.

Wir haben Marshmallows im Naturreservat Okonjima gegrillt und sind vor Schreck fast gestorben, als dabei ein Oryx durch unser Lager galoppierte.

Wir haben gelernt, was Zebrastreifen wirklich sind!

Wir haben gelernt, wofür man das Trittbrett und den Griff zum Festhalten am Auto noch benutzen kann …

So eine schöne breite Schotterpiste …

Da hat der Professor gleich Autofahren gelernt …
Namibia Safari mit Kindern
Namibia Safari mit Kind
Gruselige Skelett-Show am Straßenrand.
Namibia Safari mit Kindern
Mit „Zebrastreifen“ verbinden wir ab sofort keinen Fußgängerüberweg mehr.
 

„Komplett platt?“
„Nee, nur unten.“
Der Professor war an dieser Panne übrigens nicht Schuld …
Ohne den Professor wären wir nur auf dem Grat nach oben gelatscht … aber er sprang kurzerhand die Düne hinunter und verwandelte sich in einen Sandfloh.
Namibia Safari mit Kindern
Ein Gespenst im „toten Tal“, dem Deadvlei.
Die Fatbike-Tour in Swakopmund war eines der Highlights des Professors.
Unlesbar! Nicht jeder Wegweiser zeigt auch wirklich den Weg in Etosha …

 

Namibia Safari mit KindernEin Oryx schaut uns beim Spaghetti essen zu.

 

 

Namibia Safari mit KindernDer Professor beim Arschbombenwettbewerb inmitten der Kalahari.

 

 Der Professor kümmert sich um unsere Wasservorräte.

 

Kunst in der Wüste, um Touristen anzulocken.

 

 

Romantisch? Nein, abenteuerlich!
Der Größte sein 🙂

Was war das Schönste auf eurer Reise?

Dass mein Kind dabei war, habe ich geantwortet.

Jedes Kind hat eigene Wünsche und Grenzen, auch im Urlaub. Ihr kennt eure Kinder am besten.
Wenn ihr noch mehr zu unserer Abenteuer-Reise wissen wollt, müsst ihr nur fragen. Ich freue mich auf eure Kommentare!

2 Kommentare

  • Ina

    Hallo, wir planen in den Osterferien 2020 mit unseren zwei Kindern (9,12) für 2 Wochen nach Afrika zu reisen. Sind 2 Wochen ausreichend oder zu stressig? Wo habt ihr eure Reise planen lassen und wart ihr zufrieden mit der Planung? Danke und liebe Grüße Ina

    • Valerie

      Hallo Ina,
      auch wenn ihr nur zwei Wochen Zeit habt (so wie wir), ist die Reise nicht zu stressig. Wir haben in dieser Zeit wahnsinnig viel gesehen, weil wir sehr viele verschiedene Destinationen eingeplant hatten. Ihr könnt das aber entzerren, indem ihr vielleicht etwas häufiger als wir zwei Übernachtungen an einem Ort einplant. Was bei einer Namibia-Reise außerdem klasse ist: Ihr werdet keinen Jetlag haben, weil die Zeitverschiebung nur eine Stunde beträgt. Dass jeder seinen Rhythmus behält, finde ich gerade bei Reisen mit Kindern extrem angenehm.
      Unsere Safari haben Michael und Henrik von Atambo Tours Bochum geplant. Die Planung war sehr gut durchdacht und zuverlässig, auch bei Unvorhergesehenem. Ein paar Tage vor unserer Abreise war unser Zetlplatz in Etosha plötzlich überbucht. Die beiden haben für uns sofort einen anderen gefunden und als Entschädigung eine Übernachtung in einer Lodge geschenkt.
      Die beiden sind auch Gastautoren auf meinem Blog – du findest Infos über die beiden und Link, wenn du meine ÜBER-Seite besuchst.
      Liebe Grüße,
      Valerie

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