Einrichtungsfehler vermeiden

Die häufigsten Einrichtungsfehler in der Wohnung (und wie du sie vermeidest)

Wenn ich jemanden zum ersten mal besuche, fragen sie mich meistens irgendwann: „Schaust du eigentlich bei anderen Leuten darauf, wie sie eingerichtet sind?“ Ich sage dann, dass ich da gar nicht hingucken würde, wenn ich nicht gefragt werde. In Wahrheit kann ich Einrichtungsfehler aber nicht nicht sehen. Mir fallen sofort Dinge ein, wie man die Wohnsituation verbessern könnte. Und am liebsten würde ich sofort anfangen, die Möbel hin und her zu schieben und alles schön und wohnlich und praktisch machen. Ist aber dann meistens nicht der richtige Moment, wenn man zusammengekommen ist, um gemeinsam zu grillen oder ein Glas Wein zu trinken.

Ich will die Einrichtung nicht bewerten, und schon gar nicht möchte ich, dass sich jemand deswegen beobachtet fühlt. Wenn du aber das Gefühl hast, dein Wohnsituation könnte besser sein – dann hast du vermutlich recht. Es sind oft die gleichen einfachen Einrichtungsfehler, die jeder schon irgendwie gemacht hat. Ich habe für dich die wichtigsten Tipps zusammengefasst, mit denen du deine Einrichtung ganz einfach selbst verbessern kannst.

Sofa an der Wand

Fast alle machen es, aber ein Sofa sollte wirklich nicht direkt an der Wand stehen. Das ist eine Design-Regel, die die Feng-Shui-Beraterin Karla Dreher mir beigebracht hat. Auch wenn dein Wohnzimmer klein ist und du möglichst viel Platz sparen möchtest: Falls du ein paar Zentimeter erübrigen kannst, rücke das Sofa von der Wand ab. Die Einrichtung sieht dann gleich luftiger und weniger überfüllt aus.

Schade, dass das Sofa links direkt an der Wand steht. Mit etwas Abstand und zur Hälfte oder ganz auf dem Teppich wäre schöner. Foto: sidekix media/unsplash

Teppich-Beerdigung

Zu kleine Teppiche fallen mir in vielen Wohnzimmern sofort ins Auge. Oft sind sie nur so groß wie das Sofa oder sogar kleiner, und die Möbel stehen drum herum, als wären sie bei einer Teppich-Beerdigung. Das tut mir in der Seele weh. Das Sofa und auch die Sessel sollten entweder mit den beiden vorderen oder mit allen Beinen auf dem Teppich stehen. Bei Wohnzimmerteppichen gilt: Je größer, je besser! Die Sitzgruppe bildet dann einen klar sichtbaren eigenen Bereich und es sieht gemütlicher aus.

Auch im Flur verschätzen sich manche mit der Größe ihres Teppichs. Ein zu kleiner Teppich sieht auch hier nicht wirklich gut aus. Zu groß darf er aber auch nicht sein. Ein Läufer sollte nicht an die Fußleisten stoßen, sondern noch mindestens 15 Zentimeter Platz zur Wand lassen.

Bahnhofshallen-Licht

Die Beleuchtung ist in vielen Wohnung wirklich ein Stiefkind. In Cafés und Restaurants übrigens auch. Niemand fühlt sich, beschienen von grellem Deckenlicht, wirklich wohl und geborgen. Ich fühle mich dabei wie in einer Bahnhofshalle und würde am liebsten das Weite suchen (und tatsächlich meide ich Restaurants, in denen es kein gemütliches Licht gibt). Damit keine Fluchtgedanken aufkommen, sollten in einem Standardzimmer mindestens drei indirekte Lichtquellen vorhanden sein. Die Deckenbeleuchtung ausgeschlossen. Wenn du ein großes Wohn-Esszimmer hast, brauchst du vermutlich wesentlich mehr. Kleine, freundliche Lampen für die Fensterbänke, warmweiße Lampen auf Konsolen und Kommoden, eine Leselampe, Kerzen … Glaubt mir, es macht einen riesigen Unterschied.

Hier gibt es viel Verbesserungspotential: Eine Teppich-Beerdigung, das Sofa traurig an die Wand gequetscht, die Vorhänge sind zu kurz, die Wanddeko über dem linken Sofa ist zu klein und hängt zu hoch. Indirekte Beleuchtung fehlt auch. Foto: sidekix media/unsplash

Gib Stoff!

Die Zahl der Wohnungen mit zu kurzen Vorhängen ist kleiner geworden – es hat sich offenbar herumgesprochen, dass Vorhänge, die fünf Zentimeter über dem Boden schweben, damit man gut darunter wischen kann, einfach nicht gut aussehen. Der Saum sollte den Boden berühren und darf auch ein bisschen aufliegen.

Es gibt aber bei den Vorhängen weitere Einrichtungsfehler, die manche noch nicht beachten: Höhe und Breite. Gemessen zwischen Fensteroberkante und Decke sollte die Vorhangstange im oberen Drittel aufgehängt sein. Auch links und rechts vom Fenster genügend Platz für den Stoff sein.

Klassischer Einrichtungsfehler: Unter diesen Vorhängen kann man prima wischen, schön ist das aber nicht. Foto: Dimas Anggara/unsplash

Einrichtungsfehler Bildhängung

Ich habe den Eindruck, dass in den meisten Wohnungen die Bilder eher zu klein als zu groß ausgewählt werden. Winzige Bilder hängen dann oftmals viel zu hoch über irgendwelchen Kommoden oder Sofas und können sich im Raum überhaupt nicht behaupten. Aber Bilder aufhängen kann wirklich tricky sein. Deshalb ist die Bildhängung verständlicherweise eine der häufigsten Einrichtungsfehler. Von einer Bilderwand ganz zu schweigen. Es ist vielleicht die schwierigste Aufgabe in einem Raum, und wenn man die „Regeln“ beachtet muss man immer noch wissen, dass jede Wand im Raum anders mit Bildern geschmückt werden sollte: Also nur an einer Wand eine Bildergalerie, an der anderen ein großformatiges Bild, an der dritten Pärchen und an der vierten einen Spiegel. Oder gar kein Bild und stattdessen nur ein Bücherregal. Oder einen Vitrinenschrank mit Bildern daneben.

Damit ein harmonisches Aussehen entsteht, sollten Bilder auf Augenhöhe platziert sein. Miss dafür vom Fußboden 145 cm nach oben und bring in dieser Höhe einen langen Klebestreifen an. An dieser Linie kannst du dich euch bei der Bildhängung orientieren: Die Bildmitte oder die Mitte der Bildgruppe sollte auf Höhe der Linie liegen. Das gilt auch fürs Treppenhaus – die Linie 145 Zentimeter über jeder Treppenstufe sollte die Bildmitte markieren.

Bilder niedriger hängen! Foto: Marc-Olivier Paquin/unsplash

Es sieht nicht gut aus, wenn Bilder in einem Raum zu klein sind. Im Zweifelsfall sollte Kunst in einem Raum zur Größe der Wand passen, die sie zu füllen versucht (egal ob es sich um ein großes Bild oder eine Galerie aus mehreren kleinen Bildern handelt). Wenn du unsicher bist, wie groß deine Bilder über einem Sofa oder einer Konsole sein dürfen: Einen Konkurrenzkampf mit den Möbeln solltest du besser vermeiden. Das gelingt, indem die Breite des Bildes oder Bildgruppe nicht mehr als 2/3 der Möbelbreite bekommt. Geht das Bild oder die Bildgruppe darüber hinaus, kann es komisch aussehen.

Eine schöne Bildergalerie aus mehreren Bildern zu gestalten, ist ziemlich anspruchsvoll – schwieriger als das Aufhängen eines einzelnen Bildes jedenfalls. Diese Maße helfen dir dabei, eine harmonische Bilderwand zu gestalten: Die Bildunterkante sollte 15 bis 20 cm über einem Sofa hängen, über einer Konsole oder einem Kamin dürfen es 10 bis 30 cm sein. Bei einer Bildgruppe sollte der Abstand zwischen den Bildern einheitlich und zwischen 5 und 7 cm sein.

Nun wünsche ich dir ein gutes Händchen beim Verschönern deiner Wohnung!

Sollte du professionelle Hilfe benötigen, schau gern hier vorbei. Ich helfe dir gern.

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