laut gedacht. Die Kolumne von Valerie Gerards Lifestyleblog. Surfergirl in der Kunsthalle Mannheim

Schule unterm Rad | Das seltene Glück, ein stinklangweiliges Buch zu lesen

Ich habe schon oft über das Glück sinniert. Ich denke, wir erfahren Glück oft in den einfachen Dingen; einfach zu erfahren ist es deshalb aber noch lange nicht. Oft müssen wie Dinge tun, die uns eben leider nicht glücklich machen. Auch Surfergirl ist nicht immer glücklich. Vor allem nicht, wenn sie ein stinklangweiliges Buch von Hermann Hesse lesen muss, worauf sie gar keine Lust hat. Was sie aus ihrer Misere, „Unterm Rad“ lesen zu müssen, gemacht hat, finde ich großartig. Sie hat dazu eine Stellungnahme geschrieben. Es sind die ganz persönlichen Gedanken einer 16-Jährigen zum Glücklichsein.

Verfasst von Surfergirl
„Unterm Rad“ – wohl aktueller den je. Unsere Lehrer ziehen ihren Bildungsplan durch. Wer auf der Strecke bleibt, muss selber schauen, wie er seinen Mitschülern hinterherkommt. So geht es bekanntlich auch Hans Giebenrath, der an einem Punkt in seinem Leben den Faden verliert – und ihn nicht wiederfindet. Die Geschichte dieses Jungen bringt mir die Bestätigung, dass sowohl damals als auch heute alles auf die Bildung gesetzt wird. Diejenigen, die gut sind und mithalten, die werden so gut es geht unterstützt, genau wie Hans Giebenrath. Doch die Schlechteren, die ihre Stärken vielleicht woanders haben, werden weder so intensiv betrachtet, noch bekommen sie die nötige Förderung, die sie bräuchten.

„In der heutigen Welt geht es um Kreativität, denn das ist die Fähigkeit die uns Schüler nach der Schule weiterbringen wird.“

Hesses Worte zeigen, dass es im Leben, obwohl die meisten Lehrer es anders sehen, nicht um das geht, was wir in der Schule lernen. Viel mehr ist es nämlich das, was uns außerhalb der Schule vermittelt wird. In der heutigen Welt geht es um Kreativität, denn das ist die Fähigkeit die uns Schüler nach der Schule weiterbringen wird. Genauso, und das ebenfalls nach Hesse, zählen die Erfahrungen unserer Kindheit.

Wir erleben extreme Höhen und extreme Tiefen. Und in dieser Zeit ist es wichtig, dass wir uns darauf konzentrieren, was aus uns wird, wer wir sind und wer wir sein wollen und nicht, wer wir sein sollen. Und wie es die Natur will, funktioniert es nicht, wenn wir während dieser Zeit Chemie-/physik-/ und Matheformeln, alle Zeitformen dreier Sprachen und noch so viel mehr auswendig lernen müssen. Ebenso bestätigt Herman Hesse, dass, wenn Fremde, wie zum Beispiel der Stadtpfarrer oder der Rektor bei Hans Giebenrath, in unserem Leben mitmischen, wir in eine falsche Richtung geleitet werden können.

„Statt der Beste zu sein, hätte Hans sich selber glücklich machen können, in dem er doch einfach jeden Tag, auch wenn es nur für eine halbe Stunde gewesen wäre, geangelt hätte.“

Wie es die Lebensgeschichte von Hans zeigt, wird es schwer sein zu wissen, wie man richtig lebt, wenn man es in seiner Kindheit nicht lernen konnte. Umso wichtiger ist es, sich Zeit für die Dinge zu nehmen, die man selber für wichtig erachtet. Statt der Beste zu sein, hätte Hans sich selber glücklich machen können, in dem er doch einfach jeden Tag, auch wenn es nur für eine halbe Stunde gewesen wäre, geangelt hätte.

Der Roman hat mir die Augen noch etwas mehr geöffnet, denn mir ist klar geworden, dass es im Leben nicht darum geht, die Beste zu sein sondern darum, dass man weiß, wie man selber so zu leben hat, dass es einen glücklich macht.

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