Kunstfell | Luxus ohne Echtpelz

Polyester … das klingt erst einmal gar nicht elegant. Doch was die Deckenkunst Manufaktur im Bayrischen Affing-Mühlhausen aus dem künstlichen Material herstellt, sieht richtig luxuriös aus. Petra Jakob ist Gründerin und Inhaberin des Labels. Im Interview spricht sie über ihre Beweggründe.

Petra, was bedeutet mehr Luxus für dich: Eine echtes Fell oder ein Kunstfell?

Ich denke, dass unsere Produkte so gut verarbeitet sind, dass sie ganz bestimmt luxuriös sind. Ob das echter Pelz ist oder künstlicher, ist dabei nicht entscheidend. Der Luxus besteht für mich vor allem darin, frei zu wählen.

„Luxus besteht vor allem darin, frei zu wählen“

Petra Jakob, Deckenkunst Manufaktur

Ist es dein Ziel, dass sich deine Decken und Kissen wie echter Pelz anfühlen?

Nein, das ist nicht das wichtigste. Es muss sich richtig toll anfühlen, für mich ist die Haptik enorm wichtig. Das bekommt man nur mit Haarlängen von 30 mm und einer großen Dichte der Härchen hin. Es ist aber alles Kunstfell aus Polyester.

Das sieht kuschelig aus …

… und ist es auch. Ich glaube, du willst am liebsten gleich reinspringen. Das hätte doch jeder gern, so ein richtig tolles, dekoriertes Boxspringbett mit einer Megadecke drauf.

Wie gelingt dir dieser luxuriöse Look?

Wir verarbeiten die beste Ware, die es momentan auf dem Markt gibt. Das ist natürlich kostspielig; auch für mich, weil schon das Rohmaterial teuer ist. Ich beziehe Meterware auf Rollen. Das Grundmaterial veredeln wir, indem wir es handwerklich verschönern, rahmen, mit einer Wattierung versehen und in speziellen Größen anbieten. Wir stellen sogar Decken her, die auf der Vorderseite und Rückseite hochfloriges Fell haben.

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Ich habe zwei Kinder und Hunde und Katzen. Ich habe erst mit diesen Tierdecken angefangen. Unsere Katzen und Hunde haben jeden Quadratmilimeter ausgenutzt, um mit dem ganzen Körper auf der Decke zu liegen. Wir Menschen lieben das doch genauso wie die Tiere. Ich selbst brauche das ganze Jahr über eine kuschelige Decke. Ich habe zuerst ein wenig ausprobiert und die Ware auf Weihnachtsmärkten verkauften. Die Decken kamen gut an, dann habe ich das professionell aufgezogen.

Kunstfelldecken gibt es ja schon länger. Warum hast du trotzdem eine eigene Firma mit diesem Produkt gegründet?

Es gab solche Decken, aber die hatten oft entweder minderwertige Rückseiten, oder waren zu klein, oder es gab nicht so wahnsinnig viel Auswahl.

Stimmt, Tagesdecken sind für ein Doppelbett oft zu klein bemessen. Das sieht blöd aus. Ganz besonders, wenn man ein Bett in Übergröße hat.

Das ging mir auch so. Wir haben viele Kunden, die Übergrößen und Sondergrößen wollen. Und die Dichte der Härchen war immer einen Tick geringer, als ich es mir gewünscht hätte. Dadurch hat man als Verkäufer sicher eine bessere Kalkulation, die Decke ist aber eben nicht ganz so kuschelig. Ich will einen zufriedenen Kunden, der sich jeden Tag darüber freut, diese Decke zu haben und der es weitererzählt. Diese Kalkulation geht für mich auf.

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