Homestory | Zu Besuch bei Karla Dreher

Es gibt diese Häuser, in die verliebt man sich sofort: So geschehen zu Besuch bei der Einrichtungs- und Feng-Shui-Beraterin Karla Dreher, die mit ihrer Familie ein 300 qm großes Haus im schwäbischen Tuttlingen bewohnt. Es ist das harmonischste Haus, das ich seit langem gesehen habe.

Liebe Karla, woher kommt eigentlich dein netter Akzent?

Eigentlich bin ich eine ziemlich bunte Mischung. Ich bin in Schweden aufgewachsen und habe dort mein ganzes Leben gelebt. Meine Eltern sind beide aus Chile. Mein Vater hat Wurzeln in Deutschland und Spanien. Mein Mann kommt aus Spaichingen und hat 20 Jahre in Schweden gelebt. Er wollte aber gern zurück in die Heimat, und so sind wir hier gelandet. So gesehen sind wir ziemlich multikulti.

Da hätte ich ja auf ein knallbuntes Interior gewettet, aber es ist ganz ruhig und hell bei dir. Welcher Einrichtungsstil gefällt dir am besten?

Ich bin, glaub´ ich, sehr skandinavisch geprägt. Ich mag es ruhig, brauche aber Wärme. Es muss für mich gemütlich sein. Das Wort hygge kennt man ja hier, das ist aber dänisch. Mysigt sagt man auf schwedisch. Ich brauche die Balance zwischen gemütlich und aufgeräumt. Das darf nicht nur stylisch und kühl sein.

Welches ist dein Lieblingsort im Haus?

Das sind im Wohnzimmer der Platz im Erker, der Esszimmerbereich und die Küche.

Was fasziniert dich an Interior Design und Einrichten?

Ich bin überzeugt, dass man jede Wohnung und jedes Haus optimieren kann, egal, wie die Gegebenheiten sind. Ich bin so fasziniert von Einrichtung und davon, wie man alles so rund und schön hinbekommt, seit ich auf Feng Shui gestoßen bin. Diese Philosophie von Feng Shui ist der Grund dafür, wie der Mensch mit der Umwelt harmoniert.

Hast du zuerst Feng Shui gelernt oder Innenarchitektur?

Ich habe erst Feng Shui gelernt, weil es den Kern von allem beinhaltet, was mit uns zu tun hat. Die Philosophie von Feng Shui ist eine Wissenschaft, die sich mit den Einflüssen von Natur und Umwelt auf den Menschen und sein Verhalten befasst. Man hat dann beobachtet, was mit Menschen geschieht, die zum Beispiel nach Süden oder nach Norden schlafen.

Was ist denn besser zum Schlafen, Norden oder Süden?

Die stärkste und vor allem aktivste Energie, die wir haben, kommt von der Sonne. Also kann man nach Süden zwar gut ein Nickerchen machen, aber tiefer Schlaf klappt nach Norden besser. Aus dem einfachen Grund, dass wir besser in einem dunkleren, ruhigeren Zimmer zwischen 17 und 19 Grad schlafen. Das gibt mehr Ruhe. Es gibt viele solcher Gründe, warum man im Feng Shui etwas macht. Wenn man kein Schlafzimmer nach Norden hat, dann muss man eine andere Lösung finden, zum Beispiel mit der Farbwahl und den Materialien.

Aber so hat man ursprünglich geplant, mit dem Wissen der Tagesabläufe und Energien?

Genau, jeder einzelne Raum hat seine eigene Energie und seine eigene Funktion. Man versucht im Feng Shui, Energie und Funktion miteinander in Einklang zu bringen. Wir werden zu 92 Prozent beeinflusst von allem, was um uns herum ist. Nur 8 Prozent nehmen wir bewusst wahr, der ganze große Rest beeinflusst uns, ohne dass wir das bewusst wahrnehmen.

Und damit ist die Raumpsychologie gemeint, mit der du arbeitest?

Ja, das sehe ich als Kern des Ganzen. Wenn man weiß, wie Räume, Möbel und Materialien auf uns wirken, will ich das lieber so steuern, dass es mir gut tut – anstatt gesteuert zu werden von Dingen, die mir nicht gut tun und von denen ich nicht mal etwas weiß. Wenn man diese Philosophie auf die Einrichtung übersetzt, macht das Meiste sowas von 100 Prozent Sinn.

Arbeitest du mit Collagen, wenn du Häuser und Wohnungen einrichtest?

Ich arbeite immer mit Moodboards. Manchmal mit digitalen Moodboards, aber im Arbeitszimmer habe ich eine Pinnwand, an die ich alle möglichen Inspirationen pinne. Das mögen die Kunden sehr, die Stoffe, Farben und Eindrücke zu sehen.

Du hast sehr schicke und außergewöhnliche Möbel, also verzeih bitte die Frage: Was hältst du eigentlich von Ikea?

Ich liebe Ikea. Die sind innovativ und haben richtig geile, tolle Sachen und gutes Design. Klar, das sind Möbel, die man selber zusammenbauen muss. Und man braucht ein bisschen Fantasie. Es ist wie bei der Kleidung: Die Mischung macht´s. Man kann einen Tisch von Ikea haben und nebendran ein Bild für 1000 Euro. Unsere Nachttische sind zum Beispiel ein Ikea-Hack. 59 Euro, Lack und ein paar hochwertige Knäufe.

Vielen Dank für das schöne Interview, liebe Karla!

Kontakt zu Karla Dreher findet ihr hier:
www.karla-dreher.de
info@karla-dreher.de
Mobil +49 (0) 173 488 4072

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