Geschlicklichkeitsspiel und Trinkspiel Bier-Ping

Nordholland oder die Erfindung des Bier-Ping

Wenn ich an die vergangenen Urlaube zurückdenke, kommt mir das vor wie aus einem anderem Leben. Wie viele Menschen wir auf Reisen kennengelernt haben. Wie wir in Portugal mit fremden Menschen gefeiert und getanzt haben. Wie dicht gedrängt wir stundenlang am Flughafen von Adis Abeba in der Schlange standen. Und wie unbeschwert das alles war! Dieses Jahr ist alles anders.

Ich musste einfach nachsehen, ob die Welt noch da ist. Keine Fernreise, aber wenigstens eine Autofahrt nach Nordholland, wo der Strand weit und der Wind stark ist. Mit dabei: Die scharfe Mischung, die ihr schon von meiner Namibia-Safari kennt, nämlich die zwei Chaoten und der Professor. Außerdem der, den ich liebe, und Surfergirl. Surfen waren wir auch, wenn man das so nennen will – ich meine, schaut euch mal die Wellen an! Praktisch nicht vorhanden … Ich erwähne es trotzdem, weil die Kinder und die Chaotin so mutig ins eiskalte Wasser gegangen sind und der Professor sich beim surfen wahnsinnig gut angestellt hat.

Ein bisschen melancholisch war ich zwischendurch auch, obwohl das sonst gar nicht meine Art ist – mir haben einfach die Menschen gefehlt. Wir hatten den Strand fast für uns allein, in den Strandcafés waren nur eine Handvoll Leute, und die Fähre nach Texel war nahezu menschenleer. Wer sich gruseln möchte, dem empfehle ich wärmstens den postapokalyptischen Film „Book of Eli“ während eines Urlaubs in Nordholland bei kaltem Wetter. Man denke nur an Eli´s langen Weg … ich habe da durchaus Parallelen gesehen!

Keine Sonnenliegen am Strand, keine Kinder mit Schäufelchen, nicht einmal Fahrräder. Das ist für mich einfach sehr gewöhnungsbedürftig, man kann zwischendurch schon ein kleines Tief erleben. Zum Glück habe ich meine wundervolle Familie und meine beiden Lieblings-Chaoten! Schon mal so einen verlassenen Fährhafen gesehen? Ein absoluter Ausnahmeanblick. Texel ist wirklich wunderschön, die Überfahrt ist supergünstig und einen Fahrradverleih gibt es direkt am Hafen. Die Robbenaufzuchtstation, die Radtour, der sonnige, fröhliche Strandtag und später die Abendsonne über dem Meer waren die Fahrt absolut wert.

Zurück in unserer schönen Unterkunft hat der, den ich liebe, sogar ein neues Spiel erfunden: BIER-PING (Bier-Pong gibt es ja schon, wer es nicht kennt: Das ist ein Geschicklichkeits- und Trinkspiel, bei dem der Gegner jeden Becher, der mit dem Tischtennisball getroffen wurde, austrinken muss. Bisschen unhygienisch …). Bier-Ping geht so: Man stellt alle Bügelflaschen, die man vorher schon freiwillig ausgetrunken hat, quer in der Tischmitte auf, quasi als Netz. Die Verschlüsse legt man lose obendrauf, dann spielt man Ping-Pong. Wer mit dem Ball die meisten Verschlüsse runtergeholt hat, hat gewonnen.

Die Terrasse mit dem coolen Betontisch gehört übrigens zu unserer Unterkunft. Die hat uns allen so gut gefallen! Sie gehört einer Künstlerfamilie, und es gibt so viel Schönes darin zu entdecken. Kunstwerke aus Strandgut, Bilder von den Eltern und Kindern der Familie … Selbstverständlich musste ich das für euch als Inspiration und für Einrichtungs-Ideen festhalten. Auch wenn ihr nur wegen der Reisen hier sein solltet – dies ist schließlich auch ein Interior-Magazin!

Gefällt euch dieser entspannte, farbenfrohe Mix auch so gut wie mir? In das Gemälde, das ihr auf dem letzten Bild noch einmal seht, habe ich mich so sehr verliebt! Leider ist es unverkäuflich.

Schwenken wir noch zu einem letzten kleinen Ausflug, den wir in Nordholland unternommen haben: Zum Marinemuseum in Den Helder. Das U-Boot war wirklich beeindruckend! Wir haben uns gleich einmal probeweise in die Kojen der ehemaligen Matrosen gelegt. Ich meckere nie mehr über ein 90-Zentimeter-Matratze! Gut dass die beiden Chaoten am Steuer waren und uns sicher nach Hause gebracht haben 😉

Ich hoffe, das Lesen hat euch Freude gemacht! Habt einen tollen Sommer, auch wenn er für die meisten – wie für mich – ohne große Urlaubsreisen vergehen wird. Ein Grund mehr, es sich zu Hause gut gehen zu lassen. Macht es euch schön, habt es schön!

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